Wettbewerb Schulhaus Glarisegg
Typ und Name Wettbewerb Schulhaus Glarisegg
Status Offener Wettbewerb 4.Rang
Bauherrschaft Schulstiftung Glarisegg Steckborn
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Carmen Wirth, Mihaela Clitan
Architektur Atelier Brandau Ciccardini Luzern
Zeitraum 2020
Projektbeschrieb Das Ziel des Entwurfes ist es auf den Ort einzugehen und einen Bezug zur Landschaft und zur Geschichte zu schaffen. Räumliche Grosszügigkeit soll der einzigartigen Lage und deren Architektur Wertschätzung entgegenbringen. Durch die Gliederung der Landschaft mit Baumpflanzungen werden Entwicklungen thematisiert und mit einem Wegnetz unverbundenes zusammengefügt.
Ursprünglich wurde die Landschaft durch Wald überzogen. Das Flussdelta bildete sich durch Ablagerungen des Baches. Dadurch wurden Besiedlungen durch den Menschen möglich. Die Ziegelhütte, das Schloss, der Bauernhof und die Taverne stehen in einer räumlichen Beziehung zueinander. Die Uferlinie hat der Mensch gestaltet und ist reich an nützlichen Einrichtungen. Der Sandstrand mit den Badehäuschen, Stegen und Treppen erzählt von der Freizeitnutzung. Ufermauern, Schiffsteg und Rampen wurden für den Transport auf dem Seeweg zur Ziegelhütte erstellt. Einzigartig ist die Lage des alten Schulhauses direkt am Ufer. Diese Geschichte soll lesbar bleiben und die erhaltenen Anlagen bilden den Kern der Anlage.
Das Ensemble wird durch eine Figur von geschwungenen Wegen, welches an das kiesige Bachdelta erinnert, zusammengebunden. Entlang dieser Spazierwege sind abwechslungsreiche Nutzungen verortet, welche es zu entdecken und erleben gilt. Arbeitsmöglichkeiten im Freien auf der Werkgasse, bei den Aussenschulzimmern oder in der Pausenhalle und viele private Rückzugsinseln. Beim Naturspielbereich können sich die Schüler mit Hüttenbau beschäftigen oder sich auf dem Waldsofa erholen. Die Feuerstelle im Waldhain lädt zum Picknick ein. Weitere Spielmöglichkeiten finden sich beim bestehenden Piratenschiff mit Sandbereich und Kletterinstallationen. Die Arbeit im Gemüse- und Staudengarten bereichert und ergänzt den Schulunterricht. Das Sportfeld ermöglicht verschiedene Aktivitäten wie Volleyball, Fussball und Outdoor-Gymnastik.
Das alte Schulhaus wird durch eine offene Pausenhalle ersetzt und als einmaliger Ort für alle zugänglich gemacht unter dem Motto „Lernen und leben am See“. Sie soll als Treffpunkt zwischen Schüler, Lehrer und Eltern dienen, als möglicher Lern- und Unterrichtsort, wie auch für die Freizeitgestaltung und Erholung. Sie wird mit Tischen und Stühlen ausgestattet. Der zentrale Hartplatz im Hofbereich bleibt in seiner ursprünglichen Grösse bestehen. Die Badehäuschen aus vergangenen Zeiten, entlang der Seeuferpromenade, werden wieder neu zur Verfügung gestellt.
Die Heilwirkung der Natur ist wissenschaftlich anerkannt. Diese Erkenntnis soll sinnstiftend in die Gestaltung einfliessen und eine gute Atmosphäre erzeugen.
Auf dem Grundstück befinden sich heute Fichten, Pappeln, Rosskastanien, Weiden, Birken, Buchen, und Obstbäume. Mit den neuen Bäumen wird eine landschaftliche räumliche Gliederung verfolgt. Als Neubepflanzung werden Eichen, Waldkiefern und Zitterpappeln verwendet, welche auf das Bachdelta verweisen. In der Strauchschicht werden Holunder, Liguster und Weiden angepflanzt. Die Pflanzflächen entlang des Spazierweges werden mit einheimischen Stauden bepflanzt. Als Ausstattungen werden frei stehende Stühle und Tische angeboten. Für die Beleuchtung der Parkwege werden sparsame LED Solarpoller eingesetzt, welche das Wegnetz beleuchten.