Baumgarten Buochs
Typ und Name Schulhaus Baumgarten Buochs
Adresse und Ort Schulstrasse Buochs, Schweiz
Status Direktauftrag, Realisiert
Auftraggeber Schulrat Schulgemeinde Buochs
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Jeremy Bryan, Justina Drexler, Valentin Wyss, Oliver Frey, Bernd Schulze zur Verth, Silas Wobmann, Jodok Imhof
Architektur pool Architekten Zürich
Fotografie Adrian Rosu
Grösse 5’000 m2
Kosten CHF 700’000.-
Zeitraum 2006-2011
Projektbeschrieb Der Jakobsweg führt durch das Schulareal, vorbei an der angrenzenden Kapelle, welche im Zuge der Umgebungsarbeiten von Mauern und Pflanzen freigestellt werden konnte. Der bestehende Flurname „Baumgarten“ hat uns direkt zur Projektidee geführt. Wir wollten um das neue Schulgebäude einen grossen Obstbaumgarten mit seltenen und robusten Obstsorten anlegen. Da wir in der Endphase viele und möglichst grosse Obstbäume pflanzen wollten, bot sich die Möglichkeit, diese als Jungpflanzen in der 1.Etappe einzuschlagen, wie in einer Baumschule, um sie dann in der 2. Etappe an den Endstandort zu pflanzen. In der Fachsprache heisst dieser Vorgang „Verschulen“, welcher das Wurzelwachstum anregt und die Pflanzen leicht verpflanzbar hält. Hier war der Konzeptgedanke der eines Provisoriums. In der 1. Etappe der Freiraumgestaltung des Schulareals wurden die Randabschlüsse, die Stufen und Ausstattungen wie Sitzbänke und ein Holzrost ausschliesslich aus regionalem Tannenholz angefertigt. Die Lebensdauer beträgt für das unbehandelte Holz ungefähr 5-9 Jahre. Dies entsprach ungefähr dem Zeitraum in welchem die 2.Etappe geplant war. Der Endausbau der Schulanlage gliedert sich in zwei grosse Räume, den harten Pausenplatz als Zentrum der umliegenden Schulhäuser und der Obstgarten als grosser Grünraum. Für alle Randabschlüsse und Treppen wurde als Material roher Flachstahl verwendet, um die Form der Anlage auf einfache Weise nachhaltig zu erhalten. Der Pausenplatz ist eine rechteckige Asphaltfläche mit einem zentralen skulpturalen Pavillon in der Mitte. Von da geniesst man einen schönen Ausblick auf den Bürgenstock. Eine massive Ortsbetonbank umschliesst den Platz, welcher auf jeder Seite mit einem Zugang erschlossen wird. Der Raum wird mit 30 grossen Hainbuchen gefasst, welche auf der Platzseite senkrecht geschnitten werden, und ein dickes Polster bilden. Auf einer Seite des Platzes ist eine Versickerungszone mit Sumpffarn angegliedert. Der Obstgarten neben der Schule ist mit 30 kleinen und 15 grossen Birnen- Zwetschgen- und Apfelbäumen bepflanzt, welche in einer grossen Blumenwiese stehen. Das Schulhaus gliedert sich in verschiedene Ebenen, wodurch sich ein horizontaler Bezug der Architektur zur Topografie herstellen lässt. Die Geländegestaltung entwickelt sich aus der umliegenden Landschaft. Es wurde versucht, die bestehende Topografie an das neue Gebäude heranzuziehen und möglichst wenig zu verändern. Für die Kinder sind sechs ovale Inseln, wie kleine separate Gärten, im Obstgarten verstreut, welche in den Pausen unterschiedlich genutzt werden können. Sitzbänken, Kräuterbeete, Sandkästen, Steingefässen und ein Wasserbecken aus gebogenem Flachstahl bilden gruppierte Formationen zum spielen. Die Schülerinnen und Schüler können je nach Lust und Laune klettern, spielen, balancieren oder Blumen pflücken. Als verbindendes Element führt mitten durch die Wiese ein schmaler Kiesweg. Als Abgrenzung zu den angrenzenden Parzellen verläuft entlang der Südgrenze eine breite alte Hainbuchenhecke und zum angrenzenden Wohnquartier sind dichte Weiden und Stechpalmen angepflanzt.