Dorfplatz Bürglen
Typ und Name Dorfplatzgestaltung und Parkplatzkonzept Dorfkern Bürglen
Adresse und Ort Bürgeln, Uri, Schweiz
Status Studienauftrag 1.Preis
Auftraggeber Gemeinde Bürglen, Kirchenrat Bürglen
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Jeremy Bryan, Valentin Wyss
Architektur Werner Furger Architekten Altdorf
Visualisierung Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Jeremy Bryan
Grösse 3’425 m2
Kosten CHF 500’000.-
Zeitraum 2004
Projektbeschrieb Der Schächenbach, der das Tal schleift und formt, hinterlässt als landschaftsprägendes Element auf der Nordseite des Staldenhügels einen markanten Geländevorsprung. Hier wurde das Dorf gebaut, an der Naht von weich zu steil abfallender Topografie und weitem Blick ins Reusstal. Die das Dorf einprägsam umgebende Landschaft hat ihren besonderen Reiz: Eine typische Flora mit Waldkiefern, Efeu und Kronwicken bemächtigt sich und beherrscht die steilen Felswände. Bürglen gilt als eine der ältesten Siedlungen im Kanton Uri. Das turmbewehrte Dorf, an der wichtigen Klausenpassstrasse, bildet das Tor zum Schächental. Die frühbarocke Pfarrkirche Sankt Peter und Paul (1681) ist dorfprägend. Die vier Wohn- und Wehrtürme aus dem 12.Jahrhundert bilden zusammen mit der Kirche und dem markanten romanischen Kirchturm, den historischen Dorfkern. Die alte Dorfstruktur orientiert sich am historischen Klausenweg, der die Geländestufe direkt und steil überwindet. Der als Dorfplatz genutzte Kirchplatz fügt sich mit hoher räumlicher Qualität in das Gefüge der alten Mauern ein. Der urbanste seiner Art am Ort Bürglen besticht durch markante Geländevorsprünge und die daraus resultierenden Terrassierungen. Besonderes Augenmerk hat die Kirchterrasse mit Grabmälern und Friedhof, die in eine Geländemulde eingepasst ist. Terrassierte Kulturlandschaften mit Naturseitenmauern findet man häufig; auch ausserhalb von Bürglen. Idee Gleich einer sich den Berg hinaufwindenden Passtrasse, welche eine lange Abwicklung und flache Steigung sucht, fordert das Konzept nach Länge, um möglichst viel nutzbare Fläche zu generieren (ein Modell zeigt die konzeptionelle Grundstruktur der Geländeerschliessung). Flache Rampen sind gleichzeitig Erschliessungs- und Begegnungsort. Projekt Parkplatzgestaltung. Das Pfarrmätteli wird als Grünraum konzipiert, der terrassenartig in den Dorfkern hineingreift. Die mit einheimischen Waldkiefern und Kronwicken bepflanzten Böschungen sind dem natürlichen Verlauf des Wiesenhanges angepasst. Im oberen Teil wird das Pfarrmätteli als Parkplatz genutzt, ist aber gleichzeitig auch Wegerschliessung, Aufenthaltsort, Rast- und Begegnungsplatz. Die neue Anlage ist weich ich die Topografie gelegt und erreicht ohne Mauern ein minimales Gefälle. Somit kann die Anlage autonom vom Postplatz herkommend, durch Behinderte genutzt werden. Begegnungsplatz. Der Begegnungsplatz wird als grüne Dorfstruktur vom Parkplatz bis zum Meierturm weiterentwickelt. Die Dimensionierung und Nutzung bleibt flexibel und lässt grössere wie kleinere Anlässe zu (bei Bedarf auch inkl. Parkplätzen). Postplatz. Der Postplatz wird mit dem Begegnungsplatz verbunden. Als massgebliche Massnahme werden die Parkierungsanordnung des Cars und des Postautos verbessert und ein Einsteigeort definiert. WC Anlagen. Die bestehenden Anlagen im Untergeschoss bleiben bestehen. Im Obergeschoss werden neu ein Behinderten WC, ein Putzraum sowie weitere WC Anlagen eingebaut. Meierturm. Für die Nutzung des Meierturms und die Bewirtschaftung des Begegnungsplatzes wird eine Büffetbar im 1.Obergeschoss vorgeschlagen. Von hier aus können kleinere Anlässe im 2.OG, im Keller, die seitliche Terrasse und der Begegnungsplatz bedient werden. Bei einer Renovation des Meierturmes ist zu prüfen, ob es sinnvoll ist, folgende baulichen Veränderungen vorzunehmen: Anbau einer Plattform auf Höhe des 1.OG in Richtung Begegnungsplatz, Ausbau der seitlichen Terrassen als Aussichtsort, Ausbau des alten Turmeinganges mit der historisch aussenliegenden Treppe.