Geschäfts- und Wohnüberbauung Baarermatte Baar
Typ und Name Geschäfts- und Wohnüberbauung Baarermatte Baar
Adresse und Ort Baarermatte Baar, Schweiz
Status Wettbewerbe 1.Preis, in Planung
Bauherrschaft Allreal Generalunternehmung AG, Glattpark
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Carmen Wirth, Jean-Claude Julier, Marco Saxer, Janina Berger, Corina Niederberger
Architektur Roman Hutter Architektur GmbH, Luzern
Visualisierung PYXEL GmbH, Luzern
Grösse 12’200 m2
Kosten CHF 1’950’000.-
Zeitraum 2021-2027
Projektbeschrieb Die vier parallel zueinander verlaufenden Freiräume unterscheiden sich in ihrer Nutzung und der Gestaltung. Es sind dies Gewerbegasse, Park, Gartengasse und Park. An der Haupterschiessung am nächsten ist das Parkhaus und das Gewerbe. Darauf folgt ein Park mit Aufenthaltsbereichen. Anschliessend erschliesst eine Gasse mit Gärten die Wohnhäuser. Und den Abschluss zur Grünzone bildet ein Parkstreifen mit Bäumen. Die Zwischenräume stellen wir uns mit grossen Bäumen und Sträuchern, leichten Höhenunterschieden und mäandernden Wegen vor.
Die Bepflanzung setzt sich aus der Vegetation des Laubmischwaldes vom Mittelland zusammen. Waldföhren, Eichen, Hainbuchen, Zitterpappel und Erlen gedeihen an diesem Standort gut. In der Strauchschicht wachsen Holunder und Weiden. Die Grünflächen werden mit autochtonen Blumenwiesen angesät. Die gemeinsam genutzten Gemüsegärten beidseitig der Gasse werden als Permakultur angelegt, dass heisst die Blumen, Gewürze, das Gemüse, Beerensträucher, Obstbäume werden gemischt angepflanzt und so können die Nützlinge (Insekten) ein gesundes Wachstum ermöglichen.
Die mäandrierenden Wege im Park sind chaussiert und die Gartengasse ist mit den vorhandenen Natursteinpflastersteinen belegt. Die Erschliessung im Aussenraum erfolgt über eine Ringstrasse. Die Zugänglichkeit für Anlieferung, Sicherheit, Feuerwehrzufahrt, Umzug, wird dadurch jederzeit gewährleistet. Die Abstellplätze, Entsorgung und Kehrplätze sind am Eingang der Siedlung angeordnet.
Der Wiederverwendung von Baumaterialien kommt grosse Bedeutung zu. Der verschobene Teich soll in ähnlicher Art und Weise wieder aufgebaut werden. Das gilt sowohl für Pflanzen und für die Tiere. Die vorhandene Waldföhren vom Innenhof können dank ihrer flachen Wurzelausbreitung wieder verwendet werden. Die Natursteinquader werden um den Teich platziert. Die Stufen kommen in steilerem Gelände zur Verwendung. Die Natursteinpflästerung zeichnet durch den Belagswechsel die Ringstrasse als Fussgängerzone auf. Recycling Beton kann als Kofferung verwendet werden. Die vorhandene Erde soll gelagert und vollumfänglich eingebaut werden. Es wird ein Massenausgleich angestrebt.
Eine klimaangepasste Entwicklung unseres Siedlungsgebietes erfordert folgende Massnahmen. Es werden viele Grünflächen erstellt und ein grosses Baumvolumen angestrebt, damit wird im Sommer eine spürbare Abkühlung durch Schatten erreicht. Ergänzt wird diese mikroklimatische Verbesserung durch den grossen Teich. Der Kreislauf des Dachwasser kann in den flachen Retentionsmulden beobachtet und zum spielen genutzt werden. Eine Versickerung ist nicht möglich, deshalb wird das Wasser retentiert. Von den Gebäuden gelangt das Dachwasser über offen geführte Wasserrinnen von einer zur anderen Mulde. So fliesst das Wasser langsam Richtung Bach und es entsteht eine sogenannte Schwammstadt. Die vorhandenen wertvollen Materialien wie Erde, Steine und Bäume können wiederverwendet werden. Die städtebauliche Setzung der Neubauten ermöglicht die vermutete Kaltluftfluss vom Berg Richtung Bach und bewirkt eine kühlende Durchlüftung. Das vernetzte Freiraumsystem ermöglicht eine biodiverse Flora und Fauna.