Wettbewerb Campus Horw
Typ und Name Wettbewerb Campus Horw
Adresse und Ort Technikumstrasse Horw
Status Projektwettbewerb in zwei Stufen 4.Rang
Bauherrschaft Kanton Luzern, Dienststelle Immobilien
Gesamtleitung Team ARCANUS AG BauManagement Pfäffikon SZ
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Nadia Kundert, Carmen Wirth
Architektur ARGE Schmidt Hammer Lassen Dänemark / Cometti Truffer Hodel Architekten Luzern
Visualisierung Aesthetica Studio Barcelona
Modell Gleis Atelier 5 Hergiswil
Grösse 68’000 m2
Kosten CHF 395’000’000.-
Zeitraum 2020-2021
Projektbeschrieb Jeder gestaltete Eingriff verändert die Gegebenheit der Landschaft und schafft neue Bedingungen für den Lebensraum des Menschen. Es gilt, mithilfe des gesammelten Wissens die charakteristischen Eigenarten und Phänomene eines Ortes zu identifizieren, sie zueinander in Beziehung zu setzen, zu gewichten und neu zu arrangieren. Die Eingriffe müssen eingewoben werden im Sinne eines Weiterspinnens der jahrtausendealten Geschichte der Landschaft.
Das Territorium befindet sich am Rande der Änethorwer Allmend, einem ehemaligen Sumpfgebiet und Flachmoor. Die ansteigende Topografie zeigt uns auf, dass wir uns bereits im Schüttkegel am Bergfuss vom Pilatusgebirge befinden. Die natürliche Vegetation besteht am Bergfuss aus verschiedenen Buchenwaldtypen und im Bachtobelbereich aus Ahorn – Eschenwaldgesellschaften. Der Schüttkegel wurde schon früh landwirtschaftlich genutzt und mit Obstbäumen bepflanzt. Auf der Allmend hat sich die Eiche als Einzelbaum, Grenzbaum, Gruppe oder Hain behauptet, die auch als Futterpflanze für Tiere Verwendung fand.
Die neu angelegte Vegetation orientiert sich am Bild der ursprünglichen Landschaft. Sie wird jedoch vielfältig ergänzt mit einheimischer Flora und soll für die Fauna wertvoll sein. Die Grünflächen weisen einen wilden Bewuchs auf. Bäume, Rasenflächen, Blumenwiesen und Wildstauden fordern den Besucher auf, die Landschaft zu erkunden. Die ökologische Vernetzung ist in der quer zum Tal verlaufenden Richtung am stärksten beeinträchtigt. Hier sind die grössten Verbesserungen möglich.
Die neu angelegte zusammenhängende Parklandschaft umschliesst die Gebäude, fliesst unter dem beidseitig schwebenden Gebäude hindurch und in das Gebäude hinein. Die Auskragungen Nord und Süd sind als grosse nutzbare Terrassen ausgebildet. In den beiden grossen Atrien gedeihen Innenbegrünungen mit Bäumen, Schlingpflanzen, Sträucher und Stauden zur Erforschung der Klimaveränderung. Die Grünflächen unter der raumbildenden Pergola sind üppig bepflanzt. Die Themen des vielseitig nutzbaren Dachgartens sind Aneignung, Identität, Miteinander, Teilen, Identifikation, Gardening. Die Südallee wird auf eine Reihe Bäume reduziert, das Trottoir führt durch den Park, der dadurch grösser wird. Vom Sternenplatz herkommend durchwandert der Besucher eine Allmendlandschaft mit grosszügigen Wiesenflächen und uralten Eichenbäumen. Die Anbindung zum See wird gleichbedeutend mit lockeren Baumpflanzungen erreicht. Im gesamten Park werden für die Studenten Aufenthaltsbereiche für Freizeit und Lehre angeboten. Die Wege folgen mit hindernisfreien Gefällen der neuen Topografie.
Die Pflanzengesellschaften setzen sich in der Baumschicht aus Buche, Bergahorn, Linde und Waldföhre zusammen. Waldreben wachsen in die Kronen. In der mittleren Strauchschicht wachsen Eibe, Stechpalme, Holunder, Liguster und Schneeball. In der Krautschicht wachsen Geissbart und Farne. In den beiden Innenhöfen wird mit hitzeresistenten Arten geforscht. Auf dem Dach wachsen den besonderen Bedingungen angepasste Arten wie Felsenbirnen, Königskerzen, Gräser und Kräuter.