Polizeischule Hitzkirch
Typ und Name Interkantonale Polizeischule Hitzkirch Ausbildungszentrum Aabach
Adresse und Ort Seminarstrasse, Hitzkirch, Schweiz
Status Projektwettbewerb 1. Preis 2005, Realisiert 2007
Auftraggeber IPH Interkantonale Polizeischule Hitzkirch vertreten durch Amt für Hochbau u. Immobilien des Kantons Luzern
Landschaftsarchitektur Fahrni Landschaftsarchitekten Luzern, Christoph Fahrni, Jeremy Bryan, Carmen Wirth, Justina Drexler, Valentin Wyss, Oliver Frey
Architektur Rigert + Bisang Architekten AG Luzern
Generalunternehmer Karl Steiner AG Luzern
Fotografie Valentin Wyss, Oliver Frey
Grösse 21’595 m2
Kosten CHF 670’000.-
Zeitraum 2005-2008
Projektbeschrieb Die Neubauten Aabach der interkantonalen Polizeischule Hitzkirch befindet sich im Ortsteil Richensee direkt am Aabach, im weiteren Uferbereich des Baldeggersees. Das Städtchen Richensee ist ein Ortsbild von nationaler Bedeutung und verlangt einen Umgang mit entsprechendem Respekt. Auffallend am weiteren Umfeld des historischen Städtchens sind grössere Industriebauten, die mit mehr oder weniger grossem Abstand zum historischen Ensemble stehen. Die Situierung des Neubaus respektiert die Bedeutung des historischen Ortes und organisiert sich entsprechend mit angemessenem Abstand zum ehemaligen Städtchen Richensee. Der Neubau versteht sich daher als weiteres Element in einer Reihe von grösseren Bauten im weiteren Umfeld von Richensee. Als Folge von betriebstechnischen und bautechnischen Aspekten wird eine kompakte Bauform gewählt. Das Übungsdorf liegt losgelöst von den bestehenden Bauten und optimiert entsprechend die Lärmemissionen. Der Uferbepflanzungen entlang dem alten und neuen Aabach können weitgehend erhalten bleiben und schirmen einerseits die Anlage vom Umfeld ab, andererseits entsteht ein spannungsvoller, durch Baumreihen definierter Zugangsbereich. Die Umleitung des alten Aabaches ist als Eingriff lesbar und wird mittels eines Überlaufbeckens naturnah gestaltet. Das Gebäude verfügt über keine Unterkellerung und kann entsprechend ohne grössere Aushubarbeiten realisiert werden. Die Hochwasserentlastungsleitung kann in seiner Lage und Ausführung belassen werden. Die Organisation des Neubaus bezieht sich unmittelbar auf den Schemaplan der geforderten Raumbereiche. Im Erdgeschoss liegt durch eine Empfangssituation überwacht die Schiessanlage. Die Längen- und Breitenanforderungen werden gemäss den Unterlagen eingehalten. Eine Treppenanlage verbindet direkt mit den im Obergeschoss liegenden Selbstverteidigungshallen. Diese werden seitlich über eine obere Lichtführung belichtet. Im weiteren befinden sich im Obergeschoss die Räumlichkeiten der Infrastruktur. Die Schulungs- und Aufenthaltsräume geniessen den freien Blick in die durch Baumreihen definierte Landschaft. Über eine gedeckte Verbindung ist der Ordnungsdienst erreichbar. Der grosse Platz ist diesem vorgelagert, dieser bildet das Bindeglied zum Übungsdorf. Die Fluchtwegkonzeption erlaubt eine naheliegende Erweiterung sämtlicher Raumbereiche. Die Grundrissdisposition bietet zudem die Möglichkeit, die einzelnen Raumgruppen unabhängig voneinander (z.B. Abendbetrieb) zu benutzen. Ein Maschendrahtzaun umfasst die gesamte Anlage und fasst mit einer präzisen Geometrie die Anlage zu einem klar definiertem Eingriff zusammen. Die Materialisierung des Gebäudes übernimmt die Stimmung des umliegenden Landschaftsraumes und integriert sich mit einer bepflanzten Fassade ins Umfeld. Der das Baufeld umfassende Maschendrahtzaun verbindet sich mit dem Gebäude und wird Bestandteil der Gebäudeskulptur. Vorgeschlagen wird ein handelsüblicher Maschendrahtzaun, der mit einer dunklen Folie hinterlegt ist und einer Clematis Bepflanzung (Waldrebe). Die Gebäudehülle wird mit grossflächigen Lochfenstern durchdrungen, welche mit einer Betonzarge gefasst werden. Diese sommergrüne Schlingpflanze ist ein Blattstielranker und wächst bis 10m an den Drahtgeflechten empor. Das Luftpolster der begrünten Fassade gleicht Temperaturextreme aus und reduziert spürbar die Kosten für Heiz- und Klimaanlagen. Die Pflanzen verändern den Ausdruck der Gebäude mit unterschiedlichen Aspakten wie Blüten, Herbstfärbung, Sommer und Winterkleid und gelten als wertvolle ökologische Ausgleichsflächen. In einem langen mit Schilf bepflanzten Rückhalte- und Versickerungsgraben mit unterschiedlichen Wassertiefen wird das Oberflächen und Dachwasser zurückgehalten und für die Pflanzen und Tiere wertvolle Biotope geschaffen. Der chaussierte Parkplatz ist grosser freier Raum am Dorfrand und wird durch zwei Baumgruppen gegliedert. Er kann durch seine Lage von der Polizeischule und vom Dorf genutzt werden.